Kaninchen nie in Einzelhaltung

Viele Menschen machen aus Unwissenheit einen großen Fehler, sie halten ihr Kaninchen oder Meerschweinchen alleine oder, was ebenfalls völlig falsch ist, ein Meerschweinchen zusammen mit einem Kaninchen.

 

Es ist zwar richtig, dass Kaninchen und Meerschweinchen Rudeltiere sind und zwingend einen Partner brauchen, doch dieser sollte von der gleichen Art sein.

 

Es ist daher keine Lösung, ein Kaninchen zusammen mit einem Meerschweinchen zu halten, denn man spricht völlig unterschiedliche „Sprachen“.

 

Kaninchen haben ein spezielles Sozialverhalten, sprechen eine Körpersprache. So wird gerne mit dem Partner gekuschelt und ihm dabei das Fell geleckt.

 

Meerschweinchen dagegen haben eine ausgeprägte Lautsprache. Sie quieken, gurren, purren und geben viele unterschiedliche Laute von sich. Wie traurig ist es, wenn keiner antwortet.

 

Man könnte es damit vergleichen, als würde man einen Menschen zusammen mit einem Affen in einem Käfig halten. Zwar wäre keiner alleine, doch einer versteht den anderen nicht oder kann ihm den Partner ersetzen. Was für ein trauriges Leben wäre das!

 

Wollen wir das wirklich einem Tier das wir lieben antun? SICHER NICHT!

 

Kaninchenhaltung (draußen oder in der Wohnung)

 

Bei der Haltung von Kaninchen muss zwingend darauf geachtet werden, dass der Stall ausreichend groß ist (3 qm pro Kaninchen), damit die Tiere sich bewegen können. Ideal ist deshalb ein Dauerauslauf, der mit dem Stall verbunden ist. Werden die Tiere im Winter draußen gehalten, muss man bedenken, dass Bewegung warm macht. Zwingt man seine Kaninchen aus Platzgründen zur Unbeweglichkeit, fühlen sie sich äußerst unwohl. Kaninchen sind aktive und interessierte Tiere, auch wenn sie ihre ausgeprägten Ruhephasen haben. Der Stall muss windgeschützt, zugfrei und gegen Regen geschützt stehen.

 

Nur Kaninchen, die den ganzen Sommer und Herbst im Freien gelebt haben, können Winterfell bilden und dadurch im Winter in einem Außenstall leben. Außerdem sollte sich „Mensch“ immer wieder etwas einfallen lassen, das den Tieren Abwechslung in ihren Alltag bringt. Eine Umgestaltung des Geheges ist eine gute Möglichkeit dazu.

 

Nutzen sie die Chancen, welche die Natur bietet. Holzstücke aus dem Wald, Steine die neue Gerüche mitbringen, werden sofort beschnüffelt und mit dem Kinn markiert. Zweige von Obstbäumen, die zernagt werden können, dienen nicht nur der Zahnpflege, sondern auch der Beschäftigung.

 

Dies alles gilt natürlich auch, wenn man seine Kaninchen im Haus unterbringt. Achten sie darauf, dass die Tiere nicht in der Nähe eines Heizkörpers stehen oder Zugluft bekommen. Der Käfig sollte nur als Rückzugsmöglichkeit und „Pippibox“ dienen, ein Dauerauslauf vor dem Käfig ist zwingend notwendig. Auch ein gelegentlicher Auslauf in der Wohnung reicht nicht aus, um Kaninchen in einem Käfig zu halten. Es ist ganz einfach, vor dem Käfig einen kleinen Dauerauslauf anzubringen. Fragen Sie uns, wir beraten Sie gerne.

 

Kaninchen mit ausreichend Bewegungsmöglichkeiten sind nicht nur glückliche, sondern in der Regel auch die gesünderen Tiere.